Archive for the ‘IT’ Category

Final Cut Pro X – Kurzfazit (aber wirklich: sehr kurz!)

Sonntag, September 9th, 2012

Etliche haben sich über Final Cut Pro X beschwert. Will ich gar nicht drauf eingehen, nur die Kurzzusammenfassungen auf Youtube verlinken:

http://www.youtube.com/watch?v=SgXUh1HrYOw
http://www.youtube.com/watch?v=2KxATe7MNNM

5 Programmupdates später und nach langem Zögern: Soll ich es wagen? habe ich es gewagt und was soll ich sagen? Es ist alles noch viel schlimmer.

Ich bin kein Profi. Anleitung gleich Zero und es ist absolut unmöglich, AVCHD-Content eines handelsüblichen Camcorders in FCPX zu importieren. Nicht generell, vielleicht. Nur für mich, für den Camcorder und für die Videoeinstellungen, die man zum Aufnahmezeitpunkt gewählt hat. Die lassen sich so schlecht nachträglich ändern. Bzw., die Szenen lassen sich so schlecht reproduzieren… Nach viel Gelese im Netz hat man das gute Gefühl, man ist nicht alleine. Die Lösung, den Videostream in einen anderen Container zu packen, um die erste, undokumentierte Hürde („Import von Kamera“ für MTS-Dateien ist ohne Kamera und ohne die originalen Dateien schlicht nicht möglich), habe ich selber noch geknackt. Aber dass FCPX mit 1440×1080, 50fps AVCHD-Content nichts anfangen mag weil es nicht standardkonform ist… gnaggnag. Mit den Defaults sollte man sich auch noch mal beschäftigen. Files, die bereits auf der Platte liegen, auf der auch der Eventordner ist, brauchen nicht noch einmal kopiert zu werden (Haken rausnehmen – check). Warum HFS+ hardlinks unterstützt, wenn Apple sie nicht nutzt? Gnaggnag… Gerade bin ich dabei, den Rattenschwanz an MOV noch einmal mit ffmpeg zu bearbeiten (die globale Empfehlung ist ClipWrap – kostet ja nur „noch mal“ 50 US-$), damit ich Prores benutze. Denn die nächste Hürde „AVCHD content wird importiert, hat aber nur Ton, kein Bild“ konnte ich nicht anders lösen. Hoffentlich reicht die 3TiB-Festplatte.

Packstation IXXX

Samstag, Juli 28th, 2012

Die Mails gingen mir schon auf die Nerven. Ich möge bitte meine Sendung aus der Packstation der geringsten Riesenentfernung abholen.

Gut, ich also nachts noch los. Nicht funktional – das Ding hing in der Abholschleife eines Kunden, der offenbar noch seine PIN eingegeben hat. Reaktion? Nada. Also Meldung gemacht über dhl.de (übrigens: Man muss bis auf seine Post-PIN wirklich alles angeben und zu guter Letzt auch noch ein Captcha ausfüllen. Ist ja fast wie ein online gestellter Hartz-IV-Antrag 😉 Ob sie den Wink mit 0800-5622 verstehen? Wahrscheinlich nicht. Aber warum ich meine Telefonnr. angeben muss, die sie eigentlich auch schon im Account haben und nie brauchen werden, wenn ich nicht auch per Telefon die Störung melde (wobei Störung als Auswahloption im Menü gar nicht existiert….)). Gut, auf den nächsten Morgen gewartet. Aufgeschlagen, in der Tat, der Bildschirm sieht anders aus. Verdacht: Software-Update… Das Ding fordert zur Eingabe der Benutzer-PIN auf. What the heck? Gut, abbrechen. Nochmal abbrechen. Diese Aufforderung kommt immer wieder. Einfach immer wieder abbrechen. In den Pausen davon kommt man im Menü tatsächlich weiter… Und so kam ich tatsächlich noch an mein Paket. Ich bin begeistert.

Mein Leben ohne Facebook

Mittwoch, Juni 20th, 2012

Wie kommt‘s, dass man freiwillig das größte, gehypte soziale Netzwerk verlässt? Schließlich ist Facebook in aller Munde. Ob Firma oder TV-Format: Alle suchen Fans im Buch der Gesichter. Lässt sich ein Leben ohne „Gefällt mir“-Button und Lustige-Bilder-Lieferdienst überhaupt noch als lebenswert bezeichnen?

Über eine Woche lebe ich nun schon im Exil. Wenn ich meinen geliebten Dienstagskommentar mit Lorenz Maroldt versäumt habe, muss ich auf radioeins selbst danach suchen – vorausgesetzt, ich denke daran. Ticket-Gewinnspiel für die Deutschen Gründer- und Unternehmertage? Werde ich wohl dieses Jahr verpassen, genau wie etliche witzige Begebenheiten, die meine Freunde posten. Ganz zu schweigen von den süßen Bildern meiner Großnichte, die ich sehr selten sehe, weil sie mit ihren Eltern so weit nördlich in Berlin lebt wie ich südlich. Ja, ich habe Facebook für ziemlich alles genutzt. Nur „Likes“ für Produkte verteilte ich nicht. Warum auch? Ich wollte ja so weit wie möglich unter dem Radar der blau-weißen Marketing-Auswertung hindurchfliegen.

Dann kam der Tag, an dem ich einen Auftrag zum Thema Data-Mining erhielt. Während ich meine Worte zu einem sinnvollen Text anordnete, ging mir auf, dass mein leicht paranoider Informatikerfreund vielleicht Recht mit seiner vehementen Facebook-Verweigerung haben könnte. Denn der Begriff „Data-Mining“ umschreibt – analog zum „gold mining“, also „Goldgewinnung“ – die Suche nach dem „Gold“ im Datenbestand: Wir Menschen hinterlassen überall digitale Spuren, die sich durch raffinierte Verknüpfungen gewinnbringend auswerten lassen. Facebook erwirtschaftet einen Großteil seines Umsatzes durch Werbeanzeigen – indem Werbekunden für bestimmte Schlüsselwörter zahlen, etwa „persönliche Informationen wie Beziehungsstatus, Wohnort, Freizeitaktivitäten, Lieblingsbücher oder Arbeitgeber“, wie die Süddeutsche schreibt. Plötzlich fiel mir auf: Je länger ich bei Facebook Mitglied war, desto treffsicherer waren auch die Werbeanzeigen geworden. Anfangs zeigte die rechte Spalte Shopping-Tipps ohne Relevanz für mich. Zuletzt erhielt ich Werbung zum von mir verehrten britischen Schuhwerk von DocMartens sowie von einem Online-Shop für Wäsche jenseits der 75B, obwohl ich solche Unternehmen weder ge-“liked“ noch erwähnt hatte. So gläsern ist man also durch Stammdaten, Job, Abonnements, Statusmeldungen und Kommentare.

Nur: So gläsern wollte ich nie sein. Das Spielerische des Netzwerks hatte mich verführt. „Meld dich ab!“, sagte mein Freund. Aber das war leichter gesagt als getan, denn Facebook bevorzugt die vorübergehende „Deaktivierung“ des Kontos – und versteckt daher den Link zum Löschen desselben. Kein Wunder, dass die Lösung des Problems sich außerhalb des Facebook-Kosmos‘ finden lässt (z. B. hier). Vollständig löschen wird Facebook meine Daten wohl nicht. Aber wenigstens stelle ich kein weiteres Futter zur Verfügung, das Begehrlichkeiten bei Schufa & Co. wecken könnte.

Was habe ich also in der ersten Woche gemacht? Vor allem mehr Zeit gewonnen, um konzentrierter zu arbeiten. Ich nahm mir die Zeit, eine liebe Freundin zu besuchen und mit ihren Kindern zu spielen. Abends verdaddele ich keine Freizeit mehr mit dem Schreiben von Kommentaren und wundere mich, warum der Tag schon vorbei ist, sondern lese einen historischen Roman. Unternehmensrelevante Infos beziehe ich wieder da, wo das Business meines Erachtens hingehört: auf eine Businessplattform. Vor allem fühle ich mich nicht mehr wie ein Zwangshandelnder, der im Bus oder während des Familiengrillens gucken muss, was es bei „FB“ Neues gibt. Nur in Sachen Lustige-Bilder-Lieferdienst bin ich auf meine Freundin angewiesen. Die versorgt mich ab und zu mit Bildern, über die man bei Facebook spricht….

 

 

Firefox 9.0.1

Sonntag, Dezember 25th, 2011

Die inflationären Firefox-Releases… Jetzt haben sie die Unterstützung für den Zweifinger-Swipe hinzugefügt. Dabei gibt es auf dem Mac unter OS X Lion eine systemweite Konfiguration für Gesten – und da hatte ich mir auch für ältere Firefox-Versionen völlig zufriedenstellend einen Dreifinger-Swipe (Wischen) eingestellt und auf Seite zurück/vor gesetzt. Mit der neuen Version haben sie die Einstellung nun überschrieben. Ich hasse es…

[Update 25.12.2011] Die Einstellungen für Gesten in den Systemeinstellungen (Trackpad…) bei geschlossenem Firefox einmal um- und wieder zurückgestellt, jetzt geht es wieder.

Aktuelle Bug-Highlights

Dienstag, Dezember 6th, 2011

Von wegen „It just works!“. Hier ist meine aktuelle Highscore-Liste:

  1. Macbook Pro (Mid-2010), Core i7 – „Lion unexpectedly crashes with black screen“ Nach Neuinstallation mit „Macbook Pro Video Update 1.0“ bis jetzt nicht wieder aufgetreten,
  2. Macbook Pro (Mid-2010), Core i7 – „battery is not loading to 100% or after having been loaded, its load is not staying at 100%“
  3. Mac Mini Server (2011), Core i7 – „Lion unexpectedly crashes with kernel panic“ Gerade testweise Neuinstallation. Bis jetzt einmal wieder aufgetreten, nach forciertem Ruhezustand mittels Plex. Ansonsten stabil. [Update 28.01.2012: War wohl nichts. Heute begrüßte mich nach dem Verbinden über ARD der Mini mit dem Crash-Report. Wieder CPU4. Mir reicht’s, jetzt wird ein Support-Case aufgemacht.]
  4. Mac Mini Server (2011), Core i7 – „Lion does not reactivate HDMI output after being waken from Sleep unless you connect via ARD“. Übrigens dasselbe auf MBP 2010.
  5. iPad (2010) – „Wifi sync suddenly stops and iPad cannot be found anymore“. Mit einer neueren Version als iOS 5.0.1 nicht mehr aufgetreten.
  6. iPhone 4S (2011) – „phone calls with headset send garbage (echo, feedback, scrambled) to called person“
  7. iPhone 4S (2011) – „microphone feedback during calls create noises, echos and disturb caller“
  8. iPhone 4S (2011) – „Siri is unusable, esp. when using headset“
  9. iPhone 4S (2011) – „annoying static noise when using the microphone when 3G is on“. Besonders schön in der Visual Voicebox, dieses ständige Piepen nervt zu Tode…
  10. iPhone 4S (2011) – „battery performance is much lower than advertised“
  11. iPhone 4S (2011) – „CPU seems to be overloaded, causing bad mp3/m4a performance including stuttering and sudden stop of playing music at all“. Irgendwie habe ich die Befürchtung, dass Punkte 6-11 zusammenhängen…
  12. iPhone 4S (2011) – „display has a yellow faint“
  13. iPhone 4S (2011) – ‚acoustically announce calls during music will slowly fade out song, but abruptly go back to full volume after the ring is stopped“. Mit neuester iOS-Version fast vollständig OK.
  14. iPhone 4S (2011) – „network connection (esp. DNS resolution) suddenly dies and the device needs to be shutdown and rebooted“ (which is when it is working again, on the same location, same network, …). Seit 5.0, bis heute.
  15. iPhone 4S (2011) – „data network cannot be limited to Edge, thus causing inability to network in some areas, higher than necessary battery use and increase of bandwidth use“. Mit neuester iOS-Version wieder auswählbar.
  16. iPhone 4S (2011) – „Wifi networks that need a hotspot login will open automatically the page in browser, the option is no longer available in the wifi setup“. Will prevent of using a bookmarked login. How safe – the device is protected against me…
  17. iPhone 4S (2011) – „apps crash unexpectedly“
  18. iPhone 4S (2011) – „changing volume when screen is off/lockscreen on will reactivate screen“
  19. TimeCapsule (2010) – „after 13months, starts to die suddenly during operation“. Nach zweistündigem Abstöpseln und Wiederanfahren bisher stabil.
  20. OS X Lion (2011) – „external harddisks get waken up for no apparent reason“. Neben dem ständigen Summen/Brummen des Hochfahrens ist die Wartezeit, bis die Geräte „bereit“ melden nervig (Beachball), warum fragt man sich, auf die Devices wollte man nicht zugreifen… Und für die Lebenserwartung der Platten kann es auch nicht gut sein, immerhin kommen am Tag so um die Hundert Start-/Stop-Zyklen zustande.

Eigentlich ist jeder der Punkte für sich Ausschlußkriterium. Warum man dennoch festklebt? Die Konkurrenz macht’s ja leider nicht besser.

fdisk richtig…

Mittwoch, November 23rd, 2011

Irgendwie würde ich die Komponenten von Mac OS X bestenfalls als unvollständig, schlechtestens als bösartiges Bug-Sammelsurium-in-Progress bezeichnen.

Das ist besonders relevant für die Partitionierung von Festplatten. Ich hatte mit meinem MBP 15 aus 2010 ein Problem wie in  „[Lion randomly Crashs – black screen]“ beschrieben. Kurzum, ich entschied mich, die originale Festplatte in mein Notebook zu bauen und OS X Lion neu zu installieren – und zwar so sauber, wie es nur geht.

(mehr …)

fdisk -i /dev/disk0

Mittwoch, November 16th, 2011

Auf eine mit GPT partitionierte Festplatte setzt man kein fdisk -i /dev/disk0 ab, auf eine mit GPT partitionierte Festplatte setzt man kein fdisk -i /dev/disk0 ab, auf eine mit GPT partitionierte Festplatte setzt man kein fdisk -i /dev/disk0 ab, auf eine mit GPT partitionierte Festplatte setzt man kein fdisk -i /dev/disk0 ab…

 

Umzug

Montag, Oktober 31st, 2011

Endlich ist der Webserver umgezogen. Hat wirklich super geklappt.
Das alte System vorsichtshalber per tar gesichert, außerdem /etc. Dann noch ein dpkg -list in eine Datei geleitet.
Auf dem neuen System dann die Pakete peu-a-peu installieren lassen, /etc/passwd und /etc/group gleichziehen und die Konfigurationen sowie Dateien unter /var und /usr/share einpflegen. Dann die einzelnen Komponenten auf Funktion überprüfen. Gut, hat insgesamt schon 8h gedauert, aber der Zustand war danach ungleich besser.

Viel Spaß hier!

Update: GUIs are for blending…

Freitag, September 16th, 2011

Ich kann und will mich nicht beruhigen. Letztes Mal habe ich es vergessen zu schreiben: Hat es auch schon jemanden anderes als mich gestört, wenn man einen Computer – gleich, was für einen – hochfährt, zu schreiben anfängt und dann gefühlte tausende andere Fenster den Fokus stehlen, eine Aktion erwarten, das Bild überlagern usw.?

Besonders fällt mir das auf meinem Windows-XP-basierenden Arbeitsnotebook auf, aber mein Macbook Pro macht keine Ausnahme. Splash Screens können es sein – mitunter nicht einmal ausschaltbar – manchmal wird aber nur kurz ein Fenster beim Applikationsstart aufgebaut, der Fokus geklaut und dann nicht korrekt zurückgegeben, selbst, wenn das Fenster ordentlich zurück in den Hintergrund poppt. Fokus klauen heißt dabei nicht, daß das neue Fenster benutzbar im Fokus bleibt (Beispiel PGP). Ich schaffe ca. 300 Anschläge netto pro Minute und gucke meist nicht auf den Bildschirm, während ich schreibe, weil ich irgendwelche Design-Guides, Netzwerkdiagramme oder was auch immer neben mir zu liegen habe, die Grundlage meines Tippens sind – was da innerhalb nur einer Minute so an Gedanken verloren geht…

GUIs are for blending, not for working…

Mittwoch, September 7th, 2011

…wo ich bzgl. Firefox schon dabei war, was auch mal gesagt werden muss:

Nach welchen Maßstäben werden im Augenblick GUIs in die Welt gestreut?

Beispiel: Microsoft Office 2010. Die gesamte OS-UI-Bedienphilosophie wird über den Haufen geworfen. Nagut, mag man geneigt sein zu sagen: Gab es denn überhaupt eine?

Die Office-Suite schmiegt sich mal rein gar nicht in irgendein noch aktuelles OS aus Redmond. Die Icons sehen anders aus, Bedienflächen in der Titelleiste (!), Ribbons, Downloads/Uploads durch Extra-Applikation (noch eine…, Clutter neben der Uhr). Schon mal versucht, den Out-of-Office-Assistenten in Outlook zu finden? Völlig klar, der ist unter „Home“. Was auch immer „Home“ ist. Um etwas rückgängig zu machen klickt man (völlig logisch) in die Titelleiste, gleich links neben „Microsoft Word“. Ebenso wie zum Speichern. Zum Senden und Empfangen gibt es ein Extra Menü im Ribbon. Das braucht man aber nur zum Empfangen, denn für das Senden muss der Ribbon nicht gewechselt werden, denn gesendet wird automatisch mit dem Knopf im Fenster, wo man die Mail geschrieben hat. Logisch oder? (Die Frage stelle ich nur deswegen, weil ich die Gruppierung nicht gemacht habe. Aber wenn man schon Senden und Empfangen gruppiert…)

Auch die Funktionalität ist der Hammer. Word (dienstlich genutzt, nicht von mir administriert) ist instabil wie sonstwas. Wo Word 2003 aber nur manchmal kommentarlos abstürzte, bleibt Word 2010 so dermaßen persistent als Prozess erhalten, dass alle Versuche, den Prozess zu killen, scheitern. Da geht sogar ein Extra-Task auf, dessen Fenster sagt, dass Word zu beenden versucht wird, eine lange halbe Minute lang. Natürlich ist während dieser Zeit an ein Arbeiten nicht zu denken, da der gesamte (XP32)-PC (3GB, Core i5) blockiert ist. Nicht mal herunterfahren ist möglich (!). Auch dafür gibt es ein neues Popup-Window, das wohl kaum Bestandteil von XP gewesen sein dürfte (das sollte ich zwischen 2001-2011 schon gesehen haben).

Die anderen Office-Applikationen sind gleich tief im System verankert. Hatte das nicht eigentlich mal geändert werden sollen (EU-Regelungen bzgl. Browserintegration)? Das sieht schlimmer aus als zuvor – und auch dieser Aspekt kann als Verletzung der eigenen Design-Regeln gelten. Wie gut, dass Regeln nur für andere sind.

Einen habe ich noch: Wer würde mir recht geben, dass die Postfach-Komprimierung unter Outlook eine Aufgabe ist, die inhaltlich unter „Mailbox-Cleanup“ fallen dürfte? Tja. Falsch gedacht. Komprimierung der PST-Datei ist die einzige Funktion, die ich an der Stelle vermisse. Und tatsächlich sagt die Hilfe auch, wie man an die Funktion wirklich herankommt.

Nicht, dass irgendwelche Mißverständnisse aufkommen: Apple ist keinen Deut besser. Oder wie erklärt man sinnvoll den aufgezwungenen Default beim Scrolling mittels Mausrad/Touchpad, zu allem Überfluß „natural scrolling“ genannt? Zum einen ist das das komplette Gegenteil von dem, wie es bisher – bei Apple!- bei Auslieferung gehandhabt worden ist. Zum anderen ist das widersinnig. Während man bei IOS-Geräten direkt auf der Touchscreen-Oberfläche arbeitet und keinen Mauspfeil steuert, sind bei Macs Eingabemedien dazwischen (Maus, Touchpad, …) – und man steuert in aller Regel den Pfeil und nicht die virtuelle Oberfläche darunter (was das Schieben erklären könnte). Unlogisch hoch drei.

Es gibt noch mehr. Updatet Aperture unter Lion, um z.B. den Fullscreen-Mode von eben jenem zu nutzen und dann startet ihn mal. Ihr werdet überrascht sein, dass er nicht so funktioniert, wie irgendein anderer Fullscreen-Modus von Lion (wenn er denn funktioniert). Nehmen wir seriöserweise den Fullscreen-Modus von Safari. Man klicke auf die beiden Maximierung deutenden Pfeile ganz oben rechts. Wir überprüfen jetzt nicht die Bugs in der Darstellung. Wir gucken nur, wie wir aus der Nummer wieder rauskommen. Wir fahren mit der Maus nach oben und es erscheint die gewohnte Menüleiste und ganz rechts, gleich neben der Uhr, befinden sich erneut Pfeile, blau invertiert. Die angeklickt und Safari ist zur Ordnung gerufen. Bei Aperture tut sich gar nichts. Jedenfalls, wenn man den Mauspfeil nicht ziemlich mittig im Bildschirm nach oben fährt. (Ich habe den Mauspfeil auf der rechten Bildschirmseite hochgefahren. Wie dämlich von mir.) Dass auch dann das Verhalten nicht konsistent ist (es öffnet sich eine Leiste mit Bedienelementen und den benötigten Pfeilen, die aber auch weder blau, noch invertiert sind) mag man (hoffentlich durchgeführten) Usability-Studien zurechnen.

Wahrscheinlich habe ich es noch nicht verstanden. Mag sein, dass ich noch arbeiten kann, da ich für fast alles lieber Keyboard-Shortcuts verwende. Hatte ich jedoch schon Mühe, dem einen oder anderen zu erklären, warum er für „Beenden“ auf Starten klicken müsse – jetzt kennt sich gar niemand mehr aus. Meines Erachtens wird immer weniger standardisiert. Dabei waren die Design Principles, egal ob von Apple oder Microsoft, einst wenigstens Richtlinien, die ein einheitliches Bild versprochen haben.

Ist das die Kapitulation der Usability? Oder das Einknicken der Developer vor der Marktmacht? Oder der Sieg der Usability? Ich weiß es nicht. Meiner Ansicht nach sind Computer immer noch nicht weniger komplex zu bedienen geworden. Deswegen sind wir vom „Computer für Jedermann“ immer noch weit entfernt. Und sämtliche Schulungseinrichtungen/Trainer brauchen sich über ihre Jobs keine Gedanken machen.