Wäre es nicht schön, seine Einkäufe erledigt zu bekommen? Schlicht die Uhrzeit sagen, bequem online bestellen, bequem per Paypal bezahlen und dann zu Hause sein zur gewünschten Zeit und nur noch einräumen?

Ja, das wäre schön.

Aber diesen Artikel gäbe es nicht von mir, wenn es so einfach wäre. Ja, man kann bestellen und in der Tat gibt es immer noch Vorteile, aber bestimmt nicht die, die DU, lieber Leser, DIR gerade vorgestellt hast.

Vorweg: Beide Bringdienste habe ich persönlich benutzt und schreibe hier über meine eigenen Erfahrungen.

Wozu braucht man einen Bringdienst?

Für mich wären das:

-Bequemlichkeit

-kein Auto nötig, kein Schleppen

-Bezahlung ohne Bargeld möglich

-Lagerstatus bei Bestellung bekannt

-Zeit anderweitig daheim nutzbar

-bequemer Preisvergleich

In der Praxis erlebte ich:

-Artikel kommentarlos entfallen (Kasten Getränke ohne Ersatz)

-Artikel falsch

-Kartenterminal vom Fahrer geht nicht oder nicht dabei

-Lagerstatus online nur Placebo

-Zeitfenster nicht eingehalten (zu früh oder zu spät)

-Frischeartikel nahe am MHD (Toast mit zwei Tagen Kulanz, Bananen braun)

-Preisvergleich nicht möglich bzw. nicht praktikabel wegen Mindestbestellpreis und keiner Konkurrenz; Angebote zwar vorhanden, aber selten und praktisch kaum nutzbar

-Preise nicht konkurrenzfähig – die REWE bietet nur das REWE-Sortiment, Bringmeister nur das von Edeka und ich bin bei Stichproben der Meinung, dass die Preise nicht einmal den Filialpreisen entsprechen

-AGB inkl. der Mindestbestellpreises einseitig (“Mindestbestellpreis excl. Getränke, …”)

-Lieferscheinüberprüfung nicht möglich (Fahrer geht), Reklamationen nicht praktikabel

-Pfandretour Sackgasse

-Lieferfenster utopisch weit in der Zukunft zu buchen

Wer denkt, er sei ganz besonders clever und spart sich ab jetzt die Schlepperei von Getränkekästen, der hat sich mal richtig geschnitten. Die Webseite von Bringmeister weist schon einmal darauf hin, dass der Mindestbestellpreis von 40 Euro exkl. der mgl. Getränke sei. Wenn man eigentlich nur einen Kasten Cola und Bier zur Bevorratung für ein Treffen zum Fussball mit Freunden haben möchte, dann wird das schnell teuer. Es ist ja auch nicht so, dass gerade dann Chips und Salsa im Angebot wären, die wissen ja auch, wann Fussballspiele sind. Dennoch habe ich mich durch diesen Wust durchgeschlagen und die Liefergebühr aus dem Knie geschüttelt – und mich bei Lieferung dennoch gewundert, weil die Getränke “wegen Nichtlieferbarkeit” (so stand das aber bei Bestellung nicht da… warum haben die dann eine Online-Lieferbarkeitsanzeige?) einfach nicht mitkommen…. Auf meinen Anruf hin: die Liefergebühr ist dennoch fällig, eine Nachlieferung erfolgt nicht.

Kurzum: Bringdienste sind ein gutes Geschäft. Für die Bringdienste. Ansonsten ist das so einseitig wie etwas einseitig sein kann. Meiner Meinung nach “lohnt” sich das für Familien oder Wohneinheiten, die ohnehin größere Einkäufe erledigen müssen, für die der Mindestbestellpreis demnach kein Problem ist und sich gleichzeitig noch ein Zeitvorteil ergibt, weil beim Lieferort ohnehin jemand anwesend ist. Aber auch dann sollte man großzügig auf seine finanziellen Möglichkeiten sehen – ein Preisvergleich ist schwer möglich und die Sortimentspreise online enthalten meiner Meinung nach bereits einen Lieferaufschlag.

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