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… hat mich heute endgültig als Kunden verloren. Unzuverlässig wie die Nacht. Wagen reserviert und im Voraus bezahlt. Festgestellt, dass der Abholzeitpunkt wegen Reise nicht haltbar ist, deswegen bei der Station angerufen. Beim Servicecenter gelandet, Bescheid gegeben. Am Abholtag Verspätung beim Rückflug. Nochmal angerufen. „Sie sollten die Buchung ändern. Das kann ich nicht, aber Sie online.“ Witz. Der Browser auf dem iPhone wird zwangsweise auf die mobile Version umgeleitet, wo die entsprechende Funktion in der Angabe einer Telefonnummer endet. Man landet wieder in einer Hotline. Zeitschleife: „Sie sollten und können online…“. „Ihre Webseite hat diese Telefonnummer ausgespuckt. Bitte ändern Sie die Buchung auf morgen.“.
Argh. Wagen ist weg – angeblich hätte ich nicht angerufen. Komisch, das hatte ich anders in Erinnerung und auch der EVN belegt den Anruf.
Die Moral von der Geschichte: Die Telefon- und Onlinegebühren kann man sich schenken, das entsprechende Supportangebot der Firma ist Placebo. Kein Mitarbeiter hat jeweils das gemacht, was notwendig gewesen und verlangt war. Die letzte Mitarbeiterin hat sich rumgezankt, was ich mir denn denken würde, die Flotte ist ausgebucht, nachdem ich nicht angerufen und Bescheid gesagt habe, daß ich das Auto nicht zum ursprünglich gebuchten Termin nicht abhole, wundere es sie sowieso, daß noch nicht storniert sei… Aber sie habe in der Station angerufen und man würde sich bemühen, ein (qualitativ nicht identisches, wenn ich richtig verstand) Auto anzubieten (Kulanz?). Zu allem Überfluß streiten alle Europcar-Beteiligten in bester Agentenmanier ab, dass die Gespräche überhaupt stattgefunden haben.

Wieso? Warum? Was habe ich falsch gemacht? Ich habe mich doch gekümmert? Bezahlt habe ich auch… Unseriös. Autovermietungen kann man eh nicht seriös finden, wenn bei Schneekettenpflicht für das Aufziehen bei Schnee noch eine Extra-Gebühr verlangt wird. Als ob man das Auto ohne Kette gemietet bekäme.

Position:Route de l’Aéroport,,Schweiz

Lichtenrade, kurz und liebevoll „Lira“ genannt, liegt so weit südlich in Berlin, dass einige vor meinem Umzug unkten, da könne ich ja gleich nach Brandenburg ziehen. Ja, tatsächlich, Lichtenrade hat wenig gemeinsam mit der hektischen Großstadt, und auch die Lichtenrader an sich bilden eine eigene Gattung. Eine kleine Kunde am lebenden Objekt.

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Tja. Man sollte meinen, mit den Spekulationen seien nur Spekulationen betroffen und die Realität würde es schon entkräften.

Doch weit gefehlt. Die Wirklichkeit ist sogar noch schlimmer.

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Wie kommt‘s, dass man freiwillig das größte, gehypte soziale Netzwerk verlässt? Schließlich ist Facebook in aller Munde. Ob Firma oder TV-Format: Alle suchen Fans im Buch der Gesichter. Lässt sich ein Leben ohne „Gefällt mir“-Button und Lustige-Bilder-Lieferdienst überhaupt noch als lebenswert bezeichnen?

Über eine Woche lebe ich nun schon im Exil. Wenn ich meinen geliebten Dienstagskommentar mit Lorenz Maroldt versäumt habe, muss ich auf radioeins selbst danach suchen – vorausgesetzt, ich denke daran. Ticket-Gewinnspiel für die Deutschen Gründer- und Unternehmertage? Werde ich wohl dieses Jahr verpassen, genau wie etliche witzige Begebenheiten, die meine Freunde posten. Ganz zu schweigen von den süßen Bildern meiner Großnichte, die ich sehr selten sehe, weil sie mit ihren Eltern so weit nördlich in Berlin lebt wie ich südlich. Ja, ich habe Facebook für ziemlich alles genutzt. Nur „Likes“ für Produkte verteilte ich nicht. Warum auch? Ich wollte ja so weit wie möglich unter dem Radar der blau-weißen Marketing-Auswertung hindurchfliegen.

Dann kam der Tag, an dem ich einen Auftrag zum Thema Data-Mining erhielt. Während ich meine Worte zu einem sinnvollen Text anordnete, ging mir auf, dass mein leicht paranoider Informatikerfreund vielleicht Recht mit seiner vehementen Facebook-Verweigerung haben könnte. Denn der Begriff „Data-Mining“ umschreibt – analog zum „gold mining“, also „Goldgewinnung“ – die Suche nach dem „Gold“ im Datenbestand: Wir Menschen hinterlassen überall digitale Spuren, die sich durch raffinierte Verknüpfungen gewinnbringend auswerten lassen. Facebook erwirtschaftet einen Großteil seines Umsatzes durch Werbeanzeigen – indem Werbekunden für bestimmte Schlüsselwörter zahlen, etwa „persönliche Informationen wie Beziehungsstatus, Wohnort, Freizeitaktivitäten, Lieblingsbücher oder Arbeitgeber“, wie die Süddeutsche schreibt. Plötzlich fiel mir auf: Je länger ich bei Facebook Mitglied war, desto treffsicherer waren auch die Werbeanzeigen geworden. Anfangs zeigte die rechte Spalte Shopping-Tipps ohne Relevanz für mich. Zuletzt erhielt ich Werbung zum von mir verehrten britischen Schuhwerk von DocMartens sowie von einem Online-Shop für Wäsche jenseits der 75B, obwohl ich solche Unternehmen weder ge-“liked“ noch erwähnt hatte. So gläsern ist man also durch Stammdaten, Job, Abonnements, Statusmeldungen und Kommentare.

Nur: So gläsern wollte ich nie sein. Das Spielerische des Netzwerks hatte mich verführt. „Meld dich ab!“, sagte mein Freund. Aber das war leichter gesagt als getan, denn Facebook bevorzugt die vorübergehende „Deaktivierung“ des Kontos – und versteckt daher den Link zum Löschen desselben. Kein Wunder, dass die Lösung des Problems sich außerhalb des Facebook-Kosmos‘ finden lässt (z. B. hier). Vollständig löschen wird Facebook meine Daten wohl nicht. Aber wenigstens stelle ich kein weiteres Futter zur Verfügung, das Begehrlichkeiten bei Schufa & Co. wecken könnte.

Was habe ich also in der ersten Woche gemacht? Vor allem mehr Zeit gewonnen, um konzentrierter zu arbeiten. Ich nahm mir die Zeit, eine liebe Freundin zu besuchen und mit ihren Kindern zu spielen. Abends verdaddele ich keine Freizeit mehr mit dem Schreiben von Kommentaren und wundere mich, warum der Tag schon vorbei ist, sondern lese einen historischen Roman. Unternehmensrelevante Infos beziehe ich wieder da, wo das Business meines Erachtens hingehört: auf eine Businessplattform. Vor allem fühle ich mich nicht mehr wie ein Zwangshandelnder, der im Bus oder während des Familiengrillens gucken muss, was es bei „FB“ Neues gibt. Nur in Sachen Lustige-Bilder-Lieferdienst bin ich auf meine Freundin angewiesen. Die versorgt mich ab und zu mit Bildern, über die man bei Facebook spricht….

 

 

…ist zwar ein Wunschtraum, aber wenigstens hat es nicht geregnet…

Position:Friedensengel, Prinzregentenstraße,München,Deutschland

Seit einiger Zeit spiele ich mit dem Gedanken, wenn Apple ein neues Notebook herausbrächte, dieses sehr wohlwollend in Kaufabsicht zu prüfen.

Die Gerüchtewelt gibt ja wieder einiges her, aber über diese Spekulationen sollte man sich wohl nicht auslassen. Da der Termin aber näherrückt (ehedem war Apple noch frisch-fromm-fröhlich-frei an Intels Launchdate mit dabei, also ist der Termin schon vorbei…), dürften aber auch die aktuellen Geschichten ein wenig mehr Substanz haben. Laut 9to5mac sollte das Design in etwa dem jetzigen entsprechen, das noch auf das Ur-Intel-Design von 2008 zurückgeht, nur halt wesentlich schlanker.

1-2 Thunderbolt-Ports (rechts), 3 USB3 Ports (2 links, 1 rechts), 1 SDXC-Port (rechts), 1 Kensington-Lock (rechts), 1 MagSafe (links) und Audio In/Out (links).

Da braucht man nicht lange suchen, weggefallen sind optisches Laufwerk und Ethernet. Und Firewie 800.

Ein Glück, dazu brauche ich nichts mehr sagen. Darwin-Award für Apple. Viel Erfolg! Ihr werdet’s wohl verschmerzen, wenn ich so ein Spielzeug nicht für viel Geld kaufe, denn ich brauche was zum Arbeiten.

Meiner Meinung nach ist das Kinderkrams. Wieso spart man 200-300g an Gewicht ein, wenn das Gehäuse dasselbe bleibt, dafür aber essentielle Dinge (aka GigE) fehlen? Wie soll man bitteschön die Festplatte füllen? Schon mal einen HD-Stream mittels 802.11n transferiert? Selbst, wenn die Verbindung extremst gut steht, kommen nicht mehr raus als 20MiB/s. Wenn man 50 GiB zu kopieren hat, dann ist das gegenüber 98 MiB/s eines GigE-Transfers schon ein Unterschied (41min zu 8,5min für die Rechner). Real erreicht man die Werte sowieso kaum, mein 802.11n macht nur 12 MiB/s (70min) zu 60MiB/s (14min). Ist aber immer noch Faktor 5. Und jetzt kommt mir nur keiner, dass ja noch ein viel besserer Wireless-Standard kommt, quasi als Überraschung.

Für solche Rückschritte brauche ich kein Geld ausgeben, das kann man 2010 Macbook Pro genauso gut. Und neue Technik mit aktuellen Leistungswerten und den benötigten Interfaces gibt es auch bei der Konkurrenz. Gut, zwar ohne OS X, dafür genauso funktionierend, für etliches Geld weniger, nicht auf Gedeih und Verderben verdongelt, also mithin nicht unbedingt Argumente, die dagegen sprechen. Und Software, die das erledigt, was man so braucht, gibt es auf allen infrage kommenden Plattformen. Ein Computer bleibt halt nur das Tool.

…ist der Wahnsinnsurlaub in Brasilien jetzt her. Und jetzt schniefe ich mal ganz fest, tauche geistig noch mal hinein in die ewigen Weiten des Rio Negro, des pulsierenden, niemals schlafenden Molochs Sao Paulo und der schönen Diva Rio de Janeiro, und stöhne kurz auf. Hach, wie gerne wäre ich wieder einmal dort…

 

rio_ole

Vorgestern sah ich im Saturn meiner Wahl auf dem Grabbeltisch die Bluray „SeaRex 3D“ für 14,99 EUR. Gut, fand ich immer noch recht teuer, aber die beiden vorherigen Dokumentationen aus den imax-Studios („Dinosaurier. Giganten Patagoniens“ und „Fossilien zum Leben erweckt“) fand ich echt prima. Professionell gemacht, gut erzählt und interessant.

searex3d

Also griff ich zu.

Persönlicher Eindruck bis jetzt: Ich bin während des ersten Anguckens etwa mittendrin eingeschlafen. Sehr kindlich angehaucht. Ein Geist einer Person aus dem 18. Jahrhundert (vermutlich Dr. Hoffmann) erklärt einer Frau (Mädchen?) der Jetzt-Zeit beim Gang durch ein Aquarium die Reptilien des Erdmittelalters. Das Thema sollte eigentlich der „Sea Rex“ sein, es gibt aber drumherum unglaublich viel (zeitlich) anderes, was eigentlich keinen Schwerpunkt erlaubt. Bis zum Einschlafen ist mir jedenfalls keiner aufgefallen. Die Erzählweise ist paradox. Einerseits kindlich („Der Mosasaurier ist 15m lang.“ – „Fünfzehn Meter? (hohe, ansteigende Stimme) So viel?“), andererseits Kinder (FSK0) überfordernd (rivalisierend, …). Die bildliche Darstellung ist einerseits durch beeindruckende, weiträumige Kameraflüge  in paradiesischer Landschaft geprägt, andererseits durch irgendwelche Computeranimationen mit viel zu viel Candy und „Klick-Tönen“ aus einem verspielten Windows-Thema verunstaltet. Die 3D-Modelle der gezeigten Tiere sind recht einfach, und fast immer auffallend unnatürlich (riesige Hälse bewegen sich mühelos in jegliche Richtung; unter Wasser ohne spürbaren Widerstand, über Wasser ohne erkennbare Probleme mit der Schwerkraft). Einfach die Flüge durchs Wasser ansehen, dann weiß man, was ich meine. Im Vergleich zu „Seamonsters“ einfach ein Riesenunterschied. Die Landschaften, in die die Modelle eingebettet sind, sind jedoch unglaublich toll.

Kurzum: Meinung jetzt, kein guter Fang.

Hatte ich schon erwähnt, wie ich die Münchener S-Bahn hasse? Seit zwei Wochen schon irgendwelche Bauarbeiten. Angekündigt per Zettel bis 15.04., per Ansage bis 16.04., Betriebsschluss. Die übliche Unprofessionalität halt, Schwamm drüber. 40min Takt. Egal, muss halt sein.

Aber ratet mal, welche Info fehlt:
Wann sie denn kommt. Um 06, 26 oder 46?

Was interessiert mich ein Takt, irgendeine irrelevante statistische Größe, die die Bahn als Betreiber vielleicht nachweisen muss?

Ich will meine Verbindung wissen.

Position:Leuchtenbergring-Tunnel,,Deutschland

Echt sensationell: Der Zug hält in Nürnberg. Reisende steigen aus, Reisende steigen ein. Manchmal kommen auch Nicht-Fahrgäste an Bord. Die unterteilen sich noch in Personal, die fürs Bistro Waren bringen, Zeitungen usw. – und Personen, die nur einfach andere Personen, meist aus der Kategorie der Reisenden, verabschieden wollen.

Dabei kann man aber leicht die Zeit vergessen. Offensichtlich dem gerade aufgeregt umherhüpfenden, wild rufenden und gestikulierenden Mädel passiert. Dumme Sache, zumal ein ICE wahrscheinlich nicht einmal dann anhalten würde, wenn denn zufällig gerade ein Zugbegleiter die Sache mitansehen würde. Er hat es nicht mitangesehen, deswegen ist ein Halt nochmal doppelt so unwahrscheinlich. Ein unplanmäßiger Halt, this is, der nächste ist in zwei Stunden…

Jetzt läuft sie aus dem Waggon. Sie scheint es halbwegs mit Fassung zu nehmen. Wenigstens, denn auf einer der letzten Fahrten vollbrachte der ICE eine Notbremsung auf freier Strecke und es jaulte eine Sirene direkt hinter mir. Als ich nachgucken ging, stand da ein Mann, der immer wieder verzweifelt den Türnotentriegelungsmechanismus betätigte. Kurz darauf kam der Zugbegleiter und nahm den Mann gar nicht nett bittend mit zu sich (oder zum Zugführer, wie er behauptete). (Übrigens: Nein, wenn der ICE 250km/h fährt, kann man den Mechanismus lange bedienen, die Tür sollte sich nicht öffnen – die Einsicht fehlte schon zuvor genanntem Herrn…)

Man erlebt schon was! 🙂

 

 

 

 

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