So. 23 Feb., 2014
Mavericks (Mac OS X 10.9.1)
published by Christian Comments (0) Filed under: Apple, IT, Meinungen und BeobachtungenMavericks (Mac OS X 10.9.1)
Seit Oktober 2013 gibt es nun Mavericks. Meine Erfahrung mit neuen OS X-Versionen ist schon die, dass man besser auf das erste Update wartet. Quasi aus der Windows-Welt übernommen: „Never buy a dot-zero version.“. Man könnte andererseits auch formulieren: es kochen alle nur mit Wasser. Parallel gelesene Foreneinträge haben mich auch nicht wirklich anderweitig überzeugt. Stattdessen habe ich mir mein Mountain Lion ordentlich gepflegt und gebackupt. Bis 10.9.3 wollte ich eigentlich warten. Dennoch ist natürlich Mavericks aufgrund der technischen Features und der Tatsache, dass es kostenfrei abgegeben wird und vermutlich eine wichtige strategische Position in Apples Planung spielen wird, das kommende System. Allerdings für wie lange? Ein Upgrade-Zyklus von einem Jahr und das zweite Update, dass das jeweils neue OS erst richtig nutzbar macht, kommt vielleicht erst 5-6 Monate nach Veröffentlichung. Weil 10.9.2 absehbar ist, habe ich jetzt doch den Schritt gewagt. Nicht ganz ohne doppelten Boden: Mittels CCC habe ich einen bootfähigen kompletten Klon der Systemfestplatte erstellt und Time Machine einmal drüberlaufen lassen. Die bereits installierte Software – und das ist ein richtiger Schwung – habe ich so gut es geht aktualisiert. Der Download des aktuellen Mavericks-Installers aus dem MAS dauerte für die 5,6 GiB nicht lange. Die Installation desselben ging in knapp 30 Minuten durch. Notwendigkeit, währenddessen den Mauszeiger zu schubsen, Werbung zu lesen oder irgendwas einzuhacken: Null – so, wie es sich für einen Mac gehört. Installation anstoßen und Kaffee und Kuchen genießen 😉 Nach dem Upgrade wollte der MAS noch ordentlich updaten (iLife-Suite, Pages/Numbers/Keynote), was nochmal knapp 20 Minuten dauerte. Kurzum, in einer Stunde war das Upgrade gemacht (!). Nach zwei Tagen intensiver Nutzung ist mein erster Eindruck durchweg positiv. Der gesamte Rattenschwanz an angeschlossener Hardware: Funktioniert. Ohne Mucken. Nicht eine Zickerei. Extern angeschlossene Festplatten, über Thunderbolt, über ESATA, über Firewire 800, über USB 3.0 – alles geht, alles geht in den Ruhezustand, alles schaltet sich bei Nichtbenutzung aus wie es sein soll (trotz anderslautender Foreneinträge; lediglich die ESATA-Festplatten brauchen länger als die eingestellten 10 Minuten). Die viel kritisierte Mail.app: Meiner Ansicht nach lohnt sich das Upgrade auf Mavericks alleine schon wegen dieser Version. Ich benutze aber auch nicht gmail 😉 Wie dem auch sei, Mail-Kommunikation zu einem Thema wird absolut intuitiv in einer einzigen Darstellung (jede Mail erscheint als Blatt untereinander) abgebildet. So gut habe ich das noch nirgendwo gesehen. Dagegen ist die Maildarstellung in Outlook 2010 ein Scheiß. Die Liste neuer Mails lässt sich ziemlich flexibel konfigurieren; u.a. auch so, dass Sender mit ihrem in den Kontakten gespeicherten Bildchen hervorgehoben werden. Kontakte, Kalender: Endlich nicht mehr mit Skeumorphismus. Warum man irgendeine Leder-Skin über eine funktionierende UI legen muss, die so tut, als wäre sie real, aber dann auch nicht durchgängig, war mir schon immer ein Rätsel. Dafür ist die UI jetzt flach. Quasi iOS 7-like. Ich kann mich nicht beklagen. Tut, was es tun soll, ohne dabei davon abzulenken. Multi-Monitor-Unterstützung: So hätte man sich das ehrlich gesagt schon unter Mountain Lion gewünscht. Wahrscheinlich haben die Entscheidungsträger damals unbedingt die Lederskin für Kalender/Kontakte machen müssen, statt diese logische Fortführung des Spaces- und Vollbildkonzeptes weiter zu implementieren. Weiß ich nicht, vermute es nur. Könnte ich mir jedenfalls gut vorstellen. Lediglich die Möglichkeit, die zweite halbtransparente Menüleiste auf dem inaktiven Bildschirm auszuschalten, habe ich noch nicht gefunden und würde sie mir wünschen. Noch cleverer wäre es gewesen, die Menüleiste wäre frei zu überdecken mit Fenstern. Im Augenblick ist der Platz nicht zu nutzen. Einige Applikationen – XBMC, Plex Home Theater – nutzen im Vollbild nur den in der Systemeinstellung aktiv gesetzten Schirm. Da sollte noch ein Update kommen, aber liegt ja nicht an Apple. VLC funktioniert schon so, wie es sein soll. Dritt-Applikationen: Bisher war nur eine alte noch installierte WD-SmartWare-Version negativ aufgefallen (die war aber schon geupdated, sie muss noch irgendwo geschlummert haben). Außerdem ein irgendwann mal teuer gekauftes Speed Download Lite 5. Deren Hersteller hat schon für Mountain Lion und Retina Displays nichts mehr gemacht, aktuell haben sie die Software wohl ganz eingestellt. Na, herzlichen Dank. Das Ding stürzt in einer Reihe ab, besonders gerne nach Rechtsklick, um ein Kontextmenü in der Applikation zu erhalten. Dummerweise gibt es kaum vernünftige Download Manager unter OS X, jedenfalls nichts vom Schlage eines Getright. Jetzt probiere ich mal Folx 3. Numbers nutze ich im Augenblick am intensivsten und muss sagen, die Integration mit dem Feature-gleichen (supposedly) iOS-Pendant ist sehr gelungen. Features aus Vorversionen nutze ich gerade nicht, ich begrüße aber die Kritik an der Feature-Ausdünnung an sinnvollen Features für Power-User und die Zusage, diese Features im Lifecycle der Applikation nachzureichen. Pages ist ebenso nutzbar, jedenfalls für die Pillepalle-Briefkommunikation, die Otto-Normalanwender so haben mag. Funktioniert wirklich nett. Gegenüber der Vorversion ist das Drucken beispielsweise aber nicht signifikant verbessert; ich halte die Bedienung gerade um einen Brief auszudrucken immer noch für zu komplex für einen älteren Benutzer, der mit Computern nicht affin ist. Es ist einfacher als auf einer alten Windows-2000-Kiste, klar, aber dass sich der Drucken-Dialog hinter einem Schraubenschlüssel verbirgt, ist meiner Ansicht nach nicht intuitiv. Die Systemperformance nach dem Upgrade ist nicht negativ beeinträchtigt. Vorsichtshalber habe ich gleich vor dem ersten Reboot noch einen SMC- und einen PRAM-Reset durchgeführt. Lüfter röhren nicht (jedenfalls nicht mehr, seitdem Spotlight fertig ist mit dem Indizieren), Plattenperformance ist gleichgeblieben. Booten ist subjektiv mit 20s gegenüber 28s leicht schneller, aber das war mit „einundzwandzig, zweiundzwanzig…“ gezählt, also nichts intersubjektiv vergleichbares.
Mein Fazit: Noch bereue ich das Upgrade nicht. Bugs habe ich noch keine gefunden, die für mich irgendwie Showstopper wären. Eigentlich habe ich noch gar keinen gefunden. Genauer formuliert: Mit dem Wissen von jetzt bereue ich ein ganz kleines Bißchen, dass ich nicht schon früher geupgradet habe (denn ich musste auf iOS-Geräten die alten Numbers-/Pages-Versionen behalten und dummerweise liegt der „alle aktualisieren“-Knopf in iTunes an derselben Stelle wie der „nach Updates suchen“-Knopf… und jetzt darf der geneigte Leser mal raten, was mir diverse Male passiert ist…). Nur mit dem Server sollte man wohl noch warten, aber da denke ich, mit 10.9.2 wird auch Server 3.1 kommen.
Update Ein paar Sachen finden sich sicherlich. Die füge ich hier unten an:
-Reiner SCT Kartenleser-Treiber: mußte neu installiert werden
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