Archive for Juni, 2012

Neues Macbook Pro II …

Samstag, Juni 23rd, 2012

Tja. Man sollte meinen, mit den Spekulationen seien nur Spekulationen betroffen und die Realität würde es schon entkräften.

Doch weit gefehlt. Die Wirklichkeit ist sogar noch schlimmer.

(mehr …)

Mein Leben ohne Facebook

Mittwoch, Juni 20th, 2012

Wie kommt‘s, dass man freiwillig das größte, gehypte soziale Netzwerk verlässt? Schließlich ist Facebook in aller Munde. Ob Firma oder TV-Format: Alle suchen Fans im Buch der Gesichter. Lässt sich ein Leben ohne „Gefällt mir“-Button und Lustige-Bilder-Lieferdienst überhaupt noch als lebenswert bezeichnen?

Über eine Woche lebe ich nun schon im Exil. Wenn ich meinen geliebten Dienstagskommentar mit Lorenz Maroldt versäumt habe, muss ich auf radioeins selbst danach suchen – vorausgesetzt, ich denke daran. Ticket-Gewinnspiel für die Deutschen Gründer- und Unternehmertage? Werde ich wohl dieses Jahr verpassen, genau wie etliche witzige Begebenheiten, die meine Freunde posten. Ganz zu schweigen von den süßen Bildern meiner Großnichte, die ich sehr selten sehe, weil sie mit ihren Eltern so weit nördlich in Berlin lebt wie ich südlich. Ja, ich habe Facebook für ziemlich alles genutzt. Nur „Likes“ für Produkte verteilte ich nicht. Warum auch? Ich wollte ja so weit wie möglich unter dem Radar der blau-weißen Marketing-Auswertung hindurchfliegen.

Dann kam der Tag, an dem ich einen Auftrag zum Thema Data-Mining erhielt. Während ich meine Worte zu einem sinnvollen Text anordnete, ging mir auf, dass mein leicht paranoider Informatikerfreund vielleicht Recht mit seiner vehementen Facebook-Verweigerung haben könnte. Denn der Begriff „Data-Mining“ umschreibt – analog zum „gold mining“, also „Goldgewinnung“ – die Suche nach dem „Gold“ im Datenbestand: Wir Menschen hinterlassen überall digitale Spuren, die sich durch raffinierte Verknüpfungen gewinnbringend auswerten lassen. Facebook erwirtschaftet einen Großteil seines Umsatzes durch Werbeanzeigen – indem Werbekunden für bestimmte Schlüsselwörter zahlen, etwa „persönliche Informationen wie Beziehungsstatus, Wohnort, Freizeitaktivitäten, Lieblingsbücher oder Arbeitgeber“, wie die Süddeutsche schreibt. Plötzlich fiel mir auf: Je länger ich bei Facebook Mitglied war, desto treffsicherer waren auch die Werbeanzeigen geworden. Anfangs zeigte die rechte Spalte Shopping-Tipps ohne Relevanz für mich. Zuletzt erhielt ich Werbung zum von mir verehrten britischen Schuhwerk von DocMartens sowie von einem Online-Shop für Wäsche jenseits der 75B, obwohl ich solche Unternehmen weder ge-“liked“ noch erwähnt hatte. So gläsern ist man also durch Stammdaten, Job, Abonnements, Statusmeldungen und Kommentare.

Nur: So gläsern wollte ich nie sein. Das Spielerische des Netzwerks hatte mich verführt. „Meld dich ab!“, sagte mein Freund. Aber das war leichter gesagt als getan, denn Facebook bevorzugt die vorübergehende „Deaktivierung“ des Kontos – und versteckt daher den Link zum Löschen desselben. Kein Wunder, dass die Lösung des Problems sich außerhalb des Facebook-Kosmos‘ finden lässt (z. B. hier). Vollständig löschen wird Facebook meine Daten wohl nicht. Aber wenigstens stelle ich kein weiteres Futter zur Verfügung, das Begehrlichkeiten bei Schufa & Co. wecken könnte.

Was habe ich also in der ersten Woche gemacht? Vor allem mehr Zeit gewonnen, um konzentrierter zu arbeiten. Ich nahm mir die Zeit, eine liebe Freundin zu besuchen und mit ihren Kindern zu spielen. Abends verdaddele ich keine Freizeit mehr mit dem Schreiben von Kommentaren und wundere mich, warum der Tag schon vorbei ist, sondern lese einen historischen Roman. Unternehmensrelevante Infos beziehe ich wieder da, wo das Business meines Erachtens hingehört: auf eine Businessplattform. Vor allem fühle ich mich nicht mehr wie ein Zwangshandelnder, der im Bus oder während des Familiengrillens gucken muss, was es bei „FB“ Neues gibt. Nur in Sachen Lustige-Bilder-Lieferdienst bin ich auf meine Freundin angewiesen. Die versorgt mich ab und zu mit Bildern, über die man bei Facebook spricht….